Das Fachschaftstutorium Meditation, welches wir jetzt schon seit dem WS2016/17 jedes Semester anbieten, unterscheidet sich ein wenig von den anderen hier angebotenen Tutorien. Was ihr bei uns mitnehmt, geht über das hinaus, was ihr für die Klausuren lernen müsst. Das Tutorium wurde ins Leben gerufen, weil wir gerne das Thema Meditation allen Interessierten näher bringen wollen.
Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtiger den je, auch etwas für seine mentale Gesundheit zu unternehmen, damit diese aufrecht erhalten bleibt und sie einem hilft, gerade in schwierigen Zeiten der Corona Pandemie, einen klaren Kopf zu bewahren. Die Auswirkungen der Corona Pandemie sind in allen Lebensbereichen zu spüren. Vom Studium über die Arbeit, die Freizeit bis zum Umgang mit der eigenen Familie – nichts ist mehr so wie vorher. Die Pandemie wird voraussichtlich noch etwas gehen und wir müssen lernen, besser mit dieser Situation umzugehen, um nicht daran psychisch zu Grunde zu gehen. Gerade dort kann Meditation ein hilfreiches Instrument sein.
Meditation setzen viele immer in einen religiösen oder esoterischen Kontext. Wie John Kabat-Zinn 1979, mit dem Erfinden der Achtsamkeits-basierten-Stress-Reduktions Kursen, meditative Techniken von dem religiösen und esoterischen Kontext getrennt hat, so wollen auch wir uns größtenteils auf die Praxis konzentrieren und euch diese wissenschaftlich näher bringen und praktizieren. Trotzdem wollen wir euch auch etwas über die Herkunft und verschiedene Auffassungen meditativer Praktiken beibringen. Heutzutage gibt es kaum noch eine Universität, welche sich nicht mit Achtsamkeitsforschung auseinandersetzt oder dazu Module anbietet, wie auch hier in Göttingen.
Dieses Semester sind wir ein noch größeres Team geworden, wodurch wir einen noch größeren Erfahrungsschatz zu Verfügung haben und diesen gerne mit euch teilen wollen. Um die einzelnen Stunden effektiv für möglichst viel Praxis zu nutzen und euch nicht mit Input zu überhäufen, haben wir eine Gruppe auf Telegram gegründet, in der wir euch vor und nach dem Tutorium noch weitere Informaitonen und Achtsamkeitsimpulse bieten. Diese hybride Lehre ermöglicht uns, in der aktuellen Situation bei womöglichem Ausfall der Präzensveranstaltung, euch trotzdem weiterhin noch etwas über Meditation bei zu bringen und zur eigenen Praxis zu ermutigen.
In unserem Tutorium lernt ihr auf wissenschaftlichen Studien basierend, wie genau meditative Techniken sich auf euren Körper auswirken, welche Prozesse sie in eurem Körper in Gang setzen und wie sich das folglich auch auf eure subjektive Wahrnehmung auswirken kann.
Ihr lernt wie ihr mit diesen Techniken Prüfungssituationen besser meistern und mit Lernstress besser umgehen könnt, wie ihr euch beim Lernen besser konzentrieren könnt, aber auch wie ihr entspannter und aufmerksamer euren Alltag erleben könnt.
Und am wichtigsten lernt ihr, wie Meditation euch helfen kann, eure Resilienz zu stärken, welche euch helfen kann, gerade in der jetzigen Situation besser mit euren Gefühlen und außeren Umständen um zu gehen.
Um uns die Wirkung von klassischer Konditionierung zu Nutze zu machen, findet das Tutorium normalerweise im DiPS 1 statt. Jeder von uns wird im Laufe des Studiums nicht daran vorbei kommen, in den DiPS-Räumen Prüfungen zu schreiben und normalerweise sind das die einzigen Male, die wir in diesen Räumen verbringen. Eine Prüfung ist eine stressige Situation und erfordert gleichzeitig höchste Konzentration. Wenn wir es schaffen, uns schon vorher an diese Räume zu gewöhnen und diese mit Entspannung zu verbinden, sind wir automatisch ruhiger und konzentrierter, wenn wir eine Prüfung schreiben.
Aufgrund des Feedbacks der letzten Semester werden wir auch versuchen, das Tutorium in anderen Räumen anzubieten – ab diesem Semester gibt es uns nämlich wieder in Präsenz!
Am Anfang des Semesters bringen wir euch die Grundlagen des Meditieren bei. D.h. aber nicht, dass ihr nicht auch mitten im Semester dazu stoßen könnt. Die Tutorien bauen nicht auf einander auf und daher gestalten wir sie immer so, dass ein späterer Einstieg ebenfalls möglich ist und berücksichtigen, dass jemand möglicherweise zum ersten Mal meditiert. Das Tutorium ist so aufgebaut, dass wir mit euch am Anfang immer für ca. 3-5 Minuten Meditieren werden, es dann zu einem Thema einen kleinen Vortrag gibt und wir dann am Ende für ca. 10-15 Minuten Meditieren oder andere meditative Techniken mit euch ausprobieren werden.
Bedenkt immer, dass dies wie alle anderen Tutorien ein Tutorium von Kommilitonen für Kommilitonen/innen ist. D.h. alle Angaben sind ohne Gewähr, da wir keine Experten auf diesem Gebiet sind und uns lediglich schon ein wenig länger mit dem Thema auseinandersetzen und selber praktizieren.
Außerdem soll das Tutorium die Möglichkeit geben, sich über Benefits und Schwierigkeiten des eigenen Übens auszutauschen. Bei Fragen könnt ihr euch an meditation@nullum-goe.de wenden.
Unsere Tutorien werden in den nächsten Wochen immer montags von 18-19Uhr in Präsenz statt finden (Nähere Infos gibts in der Telegramgruppe). Wenn sich daran etwas ändert, sagen wir in unserer Telegramgruppe und auch hier noch mal Bescheid.
Falls wir euer Interesse für das Thema geweckt haben, könnt ihr euch hier noch ein paar Studien zu dem Thema Auswirkungen meditativer Techniken durchlesen.
Im Oktober 2017 hat der Marburger Bund in seiner Zeitung über das Meditations-Tutorium berichtet. Den Artikel dazu findet ihr hier.
Studien zum Thema:
1. Medical Students’ Stress Levels and Sense of Well Being after Six Weeks of Yoga & Meditation
2. Zen Meditation, Length of Telomeres, and the Role of Experiential Avoidance and Compassion
3. Mindfulness-based stress reduction lowers psychological distress in medical students